Marianne Schäfer
Marianne Schäfer

Was werden Sie tun, um für die Einhaltung des 1,5°C-Ziels einzutreten?

Ich werde mich im Landtag für den Ausbau von regenerativen Energien einsetzen. Hierbei ist für mich ein Schwerpunktthema die Förderung von Kleinanlagen für Hausbesitzer*innen, aber auch Mieter*innen. Ich möchte diese Möglichkeit deutlich bekannter machen und einfache Regelungen für den Mieter-Einbau schaffen.

Außerdem sehe ich große Chancen in der Verkehrswende. Unser ÖPNV muss besser getaktet werden und stärker vernetzt werden– auch mit anderen Mobilitätsangeboten. Ebenso möchte ich den Ausbau von Fahrradschnellwegen möchte ich vorantreiben.

Für wichtig halte ich auch ein verstärktes Umwelt-Monitoring, damit wir die durch den Klimawandel hervorgerufenen Veränderungen und Schäden besser erfassen, Zusammenhänge verstehen und besser entgegenwirken können.

Forschungsförderung möchte ich verstärkt in Bereiche lenken, die sich mit Möglichkeiten und technischen Lösungen zur CO2 Einsparung und Speicherung befassen.

Was bedeutet ein Nicht-Erreichen des 1,5°C-Ziels für Freiburger*innen und Baden-Württemberger*innen konkret?

Natürlich werden sich die absehbaren Folgen des Klimawandels auch in Freiburg zeigen: anhaltende Trockenheit und damit einhergehende Folgen für die Wälder und Landwirtschaft, Hitzesommer und Winter ohne Schnee. Es darf aber nicht bedeuten, dass wir sagen ‘Jetzt ist eh alles zu spät’, sondern auch bei einem Nichterreichen des 1,5°C Ziels muss weiter gegen die Klimaerwärmung gearbeitet werden. Wir müssen dann – und auch jetzt schon – einen verstärkten Blick darauf lenken, wie wir uns anpassen. Wie sich die Landwirtschaft verändert, wie wir gesundheitlichen Schäden besser vorbeugen und unser Leben und Gewohnheiten an veränderte Umstände anpassen. Auch dabei kann uns Technologie und Wissenschaft helfen – z.B. durch effiziente Bewässerungssysteme oder auch Bepflanzungen, die Erosion bei Starkregen eingewirkt.

Verteilt man das weltweit verbleibende CO₂-Budget gleichmäßig, hat Deutschland voraussichtlich 2024 sein gesamtes CO₂-Budget für das 1,5°C- Ziel aufgebraucht. 
Hat das für Sie und Ihre Partei eine Konsequenz und wenn ja welche?

Die FDP fordert, die CO2 Menge für Deutschland und Europa bei genau diesem Budget zu deckeln. Wenn diese Menge erreicht ist, darf kein weiteres CO2 mehr ausgestoßen werden. Deswegen brauchen wir so schnell wie möglich einen Zertifikatehandel, der genau diese Deckelung umsetzt und dabei alle Branchen miteinschließt. Damit wird sich ein Preis am Markt bilden, der die Knappheit der Ressource abbildet und somit den Druck zur Reduktion des Ausstoßes oder zumindest der Kompensation erhöht. Ein reiner CO2 Preis, bildet dieses Budget nicht ab.
https://www.fdp.de/forderung/geben-wir-der-emission-von-co2-weltweit-ei…

Welche Ideen und Visionen verfolgen Sie und Ihre Partei für ein grundsätzliches Umlenken in unserer Gesellschaft und Wirtschaft?

Wie in 3. beschrieben möchten wir CO2 grundsätzlich einen Preis geben. Für den Bürger wird sich das im Angebot und den Preisen widerspiegeln, sodass automatisch ein Umdenken im Konsum stattfinden wird. Aber auch in der Wirtschaft wird durch monetäre Anreize das Einsparen von CO2 automatisch zum Firmenziel.

Technologien sollen sich am Markt durchsetzen und nicht durch politische Steuerung getrieben werden. Alle Technologien die CO2 einsparen können brauchen gleiche und faire Spielregeln sowie Förderungen. Nicht der Weg sollte ausschlaggebend für Förderung sein, sondern das Ziel, nämlich die CO2 Reduktion.

Wie werden Sie Bürger*innen in die Gestaltung dieses tiefgreifenden Übergangs einbinden?

Bürger entscheiden durch ihr Konsumverhalten mit. Da die Gestaltung nicht wesentlich durch Politik bestimmt sein soll, können Bürger auch nicht explizit eingebunden werden.

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